Die Maske
Der junge Fumihiro ist gerade elf Jahre alt, als sein Vater, Oberhaupt eines schwerreichen japanischen Clans, ihm eröffnet, dass er dazu gezeugt wurde, ein Verbrecher zu werden. Fumihiro wehrt sich zunächst dagegen. Doch dann verliebt er sich in das Waisenmädchen Kaori, das mit ihm zusammen aufwächst. Er muss erfahren, dass Kaori von seinem Vater missbraucht wird. Der Junge beschließt, seinen Vater zu töten. Was er nicht weiß: Das genau ist von seinem Vater beabsichtigt, um seinen Sohn seiner Bestimmung zuzuführen. Nach dem Mord an seinem Vater verliert Fumihiro Kaori aus den Augen. Er lässt nach ihr forschen und nach und nach alle Menschen ermorden, die ihr zu nahe treten. Unmerklich gerät der junge Mann immer mehr in das Getriebe der japanischen Mafia und muss schließlich realisieren, dass er genau das geworden ist, was sein Vater immer wollte: ein "Geschwür für diese Welt". - Nakamura ist einer der renommiertesten zeitgenössischen japanischen Schriftsteller. Seine Klasse zeigt sich auch in seinem neuesten Roman: Es ist für den Leser geradezu beklemmend mitzuerleben, wie der Protagonist immer mehr, immer zielgerichteter und immer auswegloser in die Fänge des Bösen gerät. (Übers.: Thomas Eggenberg)
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Maske
Fuminori Nakamura
Diogenes (2018)
346 S.
fest geb.