Museum der Erinnerung
Die junge Engländerin Cathy und ihr Freund, der Amerikaner Tom, arbeiten im Berliner Museum für Naturkunde. Auf der Feier zum 200-jährigen Bestehen des Museums soll Cathy für ihre wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet werden. An diesem Tag tritt jedoch ein Mensch wieder in ihr Leben, den sie nie wieder treffen wollte. In Rückblenden wird von Cathys Jugend erzählt, von ihrer Freundschaft zu Jack und seinem älteren Bruder Daniel. Jack starb bei einem Badeunfall, Daniel wurde zu ihrem Liebhaber. Ihre Beziehung war von Gewalt geprägt, doch es dauerte lange, bis Cathy die Kraft aufbrachte, sich zu trennen. Im Laufe der Jahre hatte Daniel ihr viele Geschenke ohne weitere Botschaft geschickt, die sie in ihrer privaten Sammlung, ihrem "Museum der Erinnerung" aufbewahrt, ohne jemals mit Tom darüber zu sprechen. Bei der Begegnung mit Daniel kommt es endlich zur längst fälligen Aussprache über Jacks tragischen Tod. Cathy kann mit ihrer Vergangenheit abschließen und sich Tom ganz zuwenden. - Der leise Roman, der an einem Tag spielt und doch ein ganzes Leben umfasst, fasziniert mit seinem genauen Blick auf das Schicksal der verschlossenen Cathy, die viele Verletzungen mit sich trägt und endlich die Schatten der Vergangenheit hinter sich lassen kann. Für alle Romanbestände. (Übers.: Kathrin Bielfeldt)
Evelin Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Museum der Erinnerung
Anna Stothard
Diogenes (2017)
301 S.
kt.