Going zero

Bibliothekarin Kaitlyn Day wurde vom Departement of Homeland Security mit 9 anderen Personen ausgewählt, an einem Test zur nationalen Sicherheit teilzunehmen. Die Aufgabe: 30 Tage allen Überwachungsmöglichkeiten aus dem Weg gehen, völlig unsichtbar werden. Der Gewinner, die Gewinnerin erhält drei Millionen Dollar. Es klingt wie ein harmloses Spiel und vor allem die fünf Profis, die sich mit Überwachungsaufgaben sehr gut auskennen, glauben den Sieg in der Tasche zu haben. Was die Probanden nicht wissen: hinter diesem Spiel steckt Cy Baxter, bekannter Chef eines Social-Media-Konzerns. Baxter will nach einem einschneidenden Erlebnis Möglichkeiten der digitalen Welt nutzen, um Verbrechen schon im Vorfeld zu verhindern. Dieses Programm soll in dem Spiel getestet werden, danach will Baxter es zur totalen Überwachung der Regierung der USA verkaufen. Der Plot klingt nicht neu, wurde in den letzten Jahrzehnten immer wieder in Romanen oder Filmen wie z.B. „Minority Report“ aufgegriffen. „Going Zero“ spielt mit den allerneuesten technischen Möglichkeiten einer digitalen Überwachung. Es wird erschreckend deutlich, wie gläsern wir mittlerweile sind. Es ist spannend zu hören, wie Kaitlyn Day auf „altmodische“ Weise in die analoge Zeit zurückkehrt und damit Baxter fast in den Wahnsinn treibt. Sie zahlt nur bar, verändert ihren Gang; erscheint durch Zwiebel-Lagen-Look dicker, trägt weiterhin Corona-Schutzmasken, hat eine analoge Uhr, nutzt nie das Internet. Im Laufe der Zeit versteht Kaitlyn, dass hier kein Spiel läuft, sondern etwas viel Ernsteres. Und damit beginnt die eigentliche Herausforderung. Johannes von Bülow erzählt mit seiner ruhigen, angenehmen Stimme die Geschichte, bei der die Zuhörer:innen sich immer stärker die Frage stellen dürften, was die Datensammler in Wirklichkeit mit all den Informationen wollen. Das Hörbuch kann vor allem Büchereien mit einem etwas größeren Hörbuch-Angebot empfohlen werden.