Funkloch
Hal Challis, Inspektor der Westernport Region Crime Investigation Unit (CIU) im Großraum Melbourne und seine Leute werden zu einem Tatort auf dem Land gerufen. In einem Farmerhaus wurde ein Mann erschossen aufgefunden; nicht weit entfernt finden sich zwei Tote in einem Pkw, umgekommen in einem überraschenden Buschfeuer. Außerdem finden sich die Überreste einer Drogenküche. Und zu alledem wird ein sechsjähriges Mädchen vermisst, die zuletzt wohl in dem Drogenlabor war. Also viel Arbeit für Challis und seine Leute. Es ist eine Menge Polizeiarbeit erforderlich, um überhaupt Zusammenhänge erkennbar werden zu lassen... - Auffällig in diesem Roman ist unter anderem, wie gut die Charaktere beschrieben sind. Auch die örtlichen Gegebenheiten, die lokalen Besonderheiten sind eingängig geschildert. Wenn es auf einen Kriminalroman zutrifft, dass das Buch mehr als ein Krimi ist, dann auf diese Geschichte. Auch die Schilderungen der aufwendigen, oft mühseligen Polizeiarbeit sind spannend. Hier braucht es keine wiederholten Verfolgungsjagden, Prügeleinen, Schießereien - von einem kurzen Schusswechsel am Ende abgesehen. Man kann sagen, das ist eine gut geschriebene, altmodische Kriminalgeschichte, die ihren Reiz in der beeindruckenden Erzählweise mit den geschickt verflochtenen Handlungssträngen findet. Bestens empfohlen.
Erwin Wieser
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Funkloch
Garry Disher ; aus dem Englischen von Peter Torberg
Unionsverlag (2023)
350 Seiten
fest geb.