Land der Söhne

Luigi ist mit seiner Mutter in den 40er Jahren in die USA gekommen. Der Vater wollte nachkommen, hat sich aber nie mehr gemeldet. Wahrscheinlich wurde er von den Nazis umgebracht. Luigi wird in der Espanola Outdoor School for Boys in Neu Mexiko untergebracht. Land der Söhne Die Unterrichtsmethoden sind sehr hart und außergewöhnlich. Lou, wie Luigi hier genannt wird, kommt allmählich zurecht, trotz der Härten und der widernatürlichen Annäherungen des Schulleiters. Doch die Schule existiert nicht lange und Lou wird von einer indianisch/spanischen Familie aufgenommen. Später geht er nach Hollywood und wird in den 70er Jahren ein mächtiger Mann im Filmgeschäft. Lou und seine Frau haben einen Sohn, Giovanni. Durch seine Sammelleidenschaft hauptsächlich von Filmmaterial wird er später ein gefragter Mann in Los Angeles. Und nun sind wir in der heutigen Zeit. Giovanni ist homosexuell, gemeinsam mit seinem Partner ziehen sie ihre mittlerweile zwölfjährige Tochter Sofia groß. Nach dem Tod von Opa Lou beschließen die Papas, mit Sofia eine Reise in die Vergangenheit zu unternehmen und die Orte der Kindheit in Neu Mexiko aufzusuchen. - Die Beschreibungen der Protagonisten, sowohl der Hauptpersonen als auch der vorkommenden indianischen Bevölkerung ist einnehmend. Es gibt auch gelegentliche Ausflüge in die Vergangenheit, so zum Beispiel ins 15. und 16. Jh., die Zeit der Spanier im Südwesten von Nordamerika. Auf die aktuelle Politik wird allerdings nicht eingegangen. Die Nöte der handelnden Personen, vor allem der Kinder, sind das vornehmliche Thema. Trotz des nicht komplizierten Textes ein recht anspruchsvolles Buch mit einem vielleicht etwas unbefriedigenden Schluss. Auf alle Fälle lesenswert und gut einsetzbar.

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Land der Söhne

Land der Söhne

Milena Moser
Nagel & Kimche (2018)

415 S.
fest geb.

MedienNr.: 595422
ISBN 978-3-312-01093-6
9783312010936
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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