Alles richtig gemacht
Wie kann man alles richtig machen, wenn es das Gesellschaftssystem, in dem man aufgewachsen ist, so nicht mehr gibt und sich der Alltag rasant verändert? Die Schulfreunde Daniel und Thomas sind zu DDR-Zeiten in Rostock aufgewachsen und junge Erwachsene, als sich die Mauer öffnet und es nun scheinbar ungeahnte Möglichkeiten gibt. Sie gehen nach Berlin, verlieben sich und versuchen sich in Studium und Beruf. Das Leben ist aufregend - alles ist neu und anders und doch sind sie die Jungs aus Rostock geblieben. Als Daniel nach illegalen Kunstgeschäften verschwinden muss und in der Bretagne untertaucht, reißt der Kontakt zwischen den beiden Freunden ab. Jahre später taucht Daniel plötzlich wieder auf und beide versuchen, an die alte Freundschaft anzuknüpfen. Thomas arbeitet mittlerweile als Rechtsanwalt in Moabit, allerdings hat ihn seine Frau gerade verlassen und die beiden Kinder mitgenommen. Sollte Daniel damit etwas zu tun haben? - Unterschiedliche Lebensläufe von "Kindern der Wende" werden am Beispiel von Thomas und Daniel in Vor- und Rückschauen exemplarisch erzählt. Mit Witz und Detailkenntnissen taucht der Leser mühelos in die frühen Jahre nach der Wende ein. Sehr empfehlenswert zum 30. Jahrestag der Wende. Das vorige Buch des Autors "Was gewesen wäre" (BP/mp 14/689) ist gerade verfilmt worden und kommt 2019 in die Kinos.
Karin Steinfeld-Bartelt
rezensiert für den Borromäusverein.
Alles richtig gemacht
Gregor Sander
Penguin-Verl. (2019)
238 S.
fest geb.