Die Ungeduldigen

Seit früher Kindheit verbringt Hélène die großen Ferien bei ihrem reichen Onkel. Ihre ältere Schwester Sabine und das Nesthäkchen Mariette bleiben bei den Eltern Agnès und Bruno in der kleinen, hellhörigen Wohnung in Aix-en-Provence zurück. Die Ungeduldigen Im Laufe der 1970er Jahre wachsen die Mädchen heran, durchleben die Gefühlswirren der Pubertät. Auch Frankreich ist im Wandel, feministischer Kampf und Klassenproteste sind nicht mehr zu ignorieren. Beides betrachten die konservativ-katholischen Eltern mit Verwirrung und Sorge. Sabine sucht nach dem Schulabschluss in Paris ihr Glück als Schauspielerin und Hélène engagiert sich für den Tierschutz, während die kleine Mariette zuhause in Aix-en-Provence miterlebt, wie sich die Eltern einander entfremden. Agnès hat als Briefträgerin zu arbeiten begonnen, was seit Kurzem auch Frauen erlaubt ist. Ihr Mann ist darüber nicht glücklich und misstraut ihrer Freundschaft zur progressiven Laurence, die sich für straffreien Schwangerschaftsabbruch einsetzt. - Anhand der vier Frauen zeigt Olmi mit wechselnder personaler Perspektive feinfühlig und sprachlich gekonnt die Einflüsse der sozialpolitischen Umbrüche jener bewegten Zeit auf das Persönliche. Lesenswert.

Barbara Sckell

Barbara Sckell

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Ungeduldigen

Die Ungeduldigen

Véronique Olmi ; aus dem Französischen von Claudia Steinitz
aufbau (2022)

448 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 608661
ISBN 978-3-351-03886-1
9783351038861
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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