Das Maikäfermädchen
1945 lebt die Hebamme Käthe in beengten Verhältnissen in Düsseldorf, ihr Mann ist im Krieg verschollen, ihr Kinderwunsch blieb unerfüllt. Da eröffnet sich plötzlich eine Einnahmequelle, als die junge Ingrid sie um eine Abtreibung bittet. Käthe hat große Bedenken, will der Frau aber trotz ihrer Skrupel helfen. Das spricht sich herum und immer mehr Schwangere fragen nach Hilfe. Käthe teilt Arbeit und Einnahmen mit ihrer alten Freundin Lilo, einer Krankenschwester. Lilo ist verheiratet, hat aber einen englischen Geliebten, der sie mit Medikamenten und Material versorgt. Alles läuft problemlos, bis Ingrid beginnt, Käthe zu erpressen, doch am Ende wird alles gut und Käthe findet neues Lebensglück. - Mayer schildert realistisch und einfühlsam das schwere Leben im zerstörten Nachkriegsdeutschland und das harte Schicksal von Frauen, die sich aus verschiedensten Gründen gegen ihr Kind entscheiden, etwas störend ist nur das aufgesetzte Happy End. Für alle Bestände.
Evelin Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Maikäfermädchen
Gina Mayer
Rütten & Loening (2012)
365 S.
kt.