Der treue Spion

Der preußische Freiherr Wilhelm von Gryszinski führt bei der Königlich Bayerischen Polizeidirektion neuartige Ermittlungsmethoden ein und hat schon zwei Fälle erfolgreich gelöst ("Der falsche Preuße" und "Das wahre Motiv", Besprechungen online). Diesmal beauftragt ihn sein Chef mit "einer kleinen Sache", ein französischer Diplomat ist in der Residenzstadt München spurlos verschwunden. Doch der Fall entwickelt sich zu einer "großen Sache". Eine verwickelte internationale Spionageaffäre um eine bahnbrechende Erfindung führt Gryszinski in Begleitung seiner schriftstellernden Frau Sophie ins frühlingshafte Paris und sogar bis nach Sankt Petersburg. Der ungeklärte Fall lässt ihn letztlich nie los und holt seinen Sohn Fritz 20 Jahre später mitten im Ersten Weltkrieg an der Front wieder ein ... Der Roman ist auf zwei Zeitebenen angesiedelt, 1896 und 1916, und hat zwei Hauptfiguren, Vater und Sohn Gryszinski. Der Roman lebt weniger von der Krimihandlung als von den atmosphärisch dichten Schilderungen von Paris in der Belle Époque und dem vorrevolutionären Petrograd. Unterhaltsame Fortführung der Gryszinski-Reihe, die überall eingesetzt werden kann, wo auch die vorhergehenden Bände auf Leserinteresse gestoßen sind.