Der Fuchs von Aramir
In Aramir, einer geheimnisvollen Hafenstadt, leben seit Jahrhunderten mehrere wohlhabende Clans mit jeweils einer Art von "Anderwesen" zusammen. Greife, Minotauren, Phönixe, Einhörner, Meeresdrachen und Kobolde sind hier zu Verbündeten der Menschen
geworden. Die Familien werden immer für die Dauer von ein paar Jahren von einem der Clans angeführt. Jeder Clan verfolgt gewissermaßen seine eigenen Ziele. In der jungen Generation hingegen kommt es immer wieder zu Berührungspunkten, was nicht von allen gern gesehen wird. Außerhalb der Clans existieren und agieren die sogenannten Füchse, alleinstehende, meist arme Personen, die sich für Aufträge jeglicher Art von den Einflussreichen bezahlen lassen. Einer dieser Füchse ist der siebzehnjährige Waise Devan. Er kämpft in dieser Geschichte nicht nur um sein eigenes Leben, sondern auch um das seiner verschollenen Schwester Kelsy - und um die Liebe zu Rouka, Tochter einer wohlhabenden Familie der Stadt. Nebenbei soll der Fuchs auch noch eine Singelfe für die Ehe mit dem amtierenden Fürsten von Aramir besorgen. Die Elfe Calinda ist wider Erwarten bereit, Devan zu den Menschen zu begleiten. Ihre überaus unkonventionelle Art sorgt jedoch für die eine oder andere überraschende und lustige Wendung. Einen besonderen Thrill erhält die Geschichte durch den regelmäßigen Perspektivwechsel zwischen Devan und dessen Freundin Rouka, der immer wieder geschickt an den spannendsten Punkten eingesetzt wird. Optisch springt das Buch vor allem durch den farbigen Buchblock ins Auge, der farblich direkt in das Coverbild übergeht. Erwähnenswert ist auch die gelungene, unverkrampfte Umsetzung des aktuell geforderten Diversitätsanspruchs an die Figuren. Zu empfehlen für alle Fantasy-Begeisterten ab etwa 13 Jahren.
Elisabeth Brendel
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der Fuchs von Aramir
Katja Brandis ; Illustration Claudia Carls
Arena (2024)
451 Seiten : Illustrationen
fest geb.