Gravitationswellen
2017 wurde der Nobelpreis für Physik für den Nachweis von Gravitationswellen verliehen. Die Verschmelzung zweier schwarzer Löcher löste in zwei Gravitationsdetektoren im September 2015 ein Signal aus, das nach aufwendiger Analyse die Bestätigung für die Existenz der aus der Einsteinschen Allgemeinen Relativitätstheorie abgeleiteten Gravitationswellen war. Neben der interessanten Physik, die die Gravitationswellen beschreibt und hier in ihren Grundzügen dargestellt wird, erfährt der Leser die Geschichte der Entdeckung, die ein Beispiel für moderne naturwissenschaftliche Forschung ist. Die Grundgedanken waren bereits vor 100 Jahren formuliert, die technischen Möglichkeiten konnten aber erst Jahrzehnte später entwickelt werden. Der Weg bis zum überzeugenden Nachweis hatte viele Sackgassen und basiert auf einer riesigen Messapparatur, ausgefeilten Simulationsprogrammen und statistischer Analysen und nicht zuletzt auf einer internationalen Kooperation von Hunderten von Physikern und Ingenieuren. Empfehlenswert für alle, die die Anstrengung nicht scheuen und einen guten Einblick in die moderne Physik der hochempfindlichen Messapparaturen und die Astronomie der extremen Massen bekommen wollen.
Ruth Titz-Weider
rezensiert für den Borromäusverein.
Gravitationswellen
Hartmut Grote
Beck (2018)
Beck ; 2879 : Wissen
127 S. : Ill., graph. Darst.
kt.