Ich weiß noch, wie King Kong starb

Was treibt Jochen Schmidt um, wenn er vom Zehn-Meter-Brett in das Schwimmbecken springen will oder muss? Was gehört zu den heimeligsten Erinnerungen an die DDR? Jochen Schmidts Buch bricht mit Humor in die Alltagsgedanken der Lesenden ein und mischt Ich weiß noch, wie King Kong starb sie mit Wortspielen und verspielten Wortgerüsten auf. Dabei bleibt er meist bei seiner Biografie und bei seiner Gefühlswelt, trifft aber doch einen Nerv, der so etwas wie Gemeinsamkeit herstellt mit den kleinen und großen Ängsten, Ärgernissen und Freuden, mit denen wir alle unser Leben füllen. Dabei dreht er nicht selten die gewohnte Sichtweise einfach um. So zum Beispiel, wenn er die Natur als 'Abstellkammer' für Kinder bezeichnet (S. 43), weil die doch lieber fernsehen würden, als mit den Eltern durch den Wald zu laufen. Schmidts Buch ist eine Invasion von Ideen, die unsere gewohnte Weltsicht slapstickhaft massakrieren. Da der Tonfall sich dabei kaum ändert, kann beim Lesen auch mal der Punkt kommen, an dem man sich fragt, ob sich nicht so manches wiederholt und ob irgendwann wohl nichts Neues mehr zu erwarten ist. Es bleibt aber letztlich den Lesenden überlassen, wie viele Dosen Schmidtschen Humor, gebündelt in einem Buch, sie verkraften.

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Ich weiß noch, wie King Kong starb

Ich weiß noch, wie King Kong starb

Jochen Schmidt
C.H.Beck (2021)

237 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 604322
ISBN 978-3-406-76637-4
9783406766374
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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