Die Dauer der Liebe

Renata ist seit 25 Jahren mit dem Architekten und Fotokünstler Konrad liiert. Er stirbt unerwartet auf einem Autobahnrastplatz. Ab diesem Zeitpunkt wird die Übersetzerin mit der konservativen, aber auch gierigen Familie ihres Lebensgefährten konfrontiert. Da es kein gültiges Testament gibt, nehmen seine Angehörigen auch Dinge an sich, die zum persönlichen Besitz Renatas gehören. Das schmerzt sie, weniger wegen des materiellen Werts als wegen der Erinnerungen an ihre große Liebe. Nach einer Weile geht Renata zwar wieder in Gesellschaft, verbindet aber jedes Ereignis mit der Frage, wie hätte Konrad reagiert. Der Prozess der Trauerbewältigung zieht sich offenbar über Jahre hin. Er reicht sogar bis zu retrospektiver Eifersucht, aber auch ziemlich seltsamen Versuchen, einen neuen Partner zu finden. Just ein Mann aus Kunstausstellungskreisen kann nach der langen Zeit Konrad "ersetzen", nicht zuletzt, weil er dessen Werke kennt und schätzt. - Die Autorin lässt ihr Publikum die ganze Breite von Renatas Gefühlen miterleben: Schmerz, Wut, Zorn, Angst und manchmal auch eine Portion Komik. Lesenswert, selbst für eingefleischte Singles.