Die Sache mit Israel

Auch im 75. Jahr seines Bestehens scheint das Adjektiv "kompliziert" noch immer treffend zu sein, um Israels Staat, Gesellschaft und politische Lage zu charakterisieren. Kaum ein Wort kommt häufiger vor, wenn der ARD-Journalist Richard C. Schneider Die Sache mit Israel den Lesern seine Heimat näherbringen will. Dazu wählt er fünf provokative Fragen, wie etwa die, ob Israel ein Apartheidstaat sei oder aber Kritik an der Politik des Landes antisemitisch. Die Erwiderungen in ebenso vielen Kapiteln sollen nur Annäherungen sein. Die Komplexität der Verflechtungen lässt nur ein Ausleuchten der Themen zu, einfache Antworten gibt es für den Autor nicht. Richard Schneider scheint seine deutschen Leser/-innen mitsamt ihrer Neigung zu entschiedenen, manchmal moralisierenden Positionen gut zu kennen. Er wirbt um Verständnis für die Halbheiten und Provisorien vor Ort, ohne dabei Verstöße gegen internationales Recht oder extreme Positionen auf allen Seiten zu relativieren. Wie kann es weitergehen? Ganz Israeli, schließt Schneider auch ein Wunder bei der Lösung des israelisch-palästinischen Konflikts nicht aus. Es ist ihm zu wünschen, dem kleinen Land mit den großen Verheißungen. - Als Einführung zum Thema Israel wie auch als aktuelle Bestandsergänzung gut geeignet.

Werner Wagner

Werner Wagner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Sache mit Israel

Die Sache mit Israel

Richard C. Schneider
Deutsche Verlags-Anstalt (2023)

191 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 751901
ISBN 978-3-421-07010-4
9783421070104
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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