Tote brauchen keinen Strandkorb
25 Bewohner eines Seniorenheims fahren an die Ostsee, einer der Businsassen überlebt nicht. Helmut Katuschek (Kriminalkommissar a.D.), aus dessen Sicht der Roman erzählt ist, merkt schnell, dass nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist und ermittelt
gemeinsam mit Mitbewohnerin Gerichtsmedizinerin a.D., Frau Dr. Olga Böttcher. Es gibt wunderbare skurrile Elemente in dem Buch: die Pathologin, die das präparierte Skelett ihres verstorbenen Mannes mit sich herumschleppt; die Ehefrau des Kommissars - nicht immer erbaut über die Aktivität ihres Gatten; die Person des Busfahrers. Letztendlich gelingt es den "Ermittlern" aber, das unnatürliche Ableben des Heimsassen aufzuklären. - Das Buch ist gut leserlich geschrieben und gibt immer wieder zum Schmunzeln Anlass, auch und gerade durch das Verhalten der beteiligten Personen, manchmal etwas überzogen dargestellt. Der Inhalt ist weniger blutrünstig als so mancher Thriller, aber das mindert die Lesefreude nicht. Ob die Schilderungen des (Heim-)Alltags immer der Realität entsprechen, sei dahingestellt. Leser dürfen ruhig einen Strandkorb für die kurzweilige Lektüre in Anspruch nehmen, sterbenslangweilig ist er jedenfalls nicht.
Siegfried Heinemann
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Tote brauchen keinen Strandkorb
Julia Bruns
dtv (2023)
351 Seiten
kt.