Neun Tage in Lissabon
Der französische Journalist Vincent und der Fotograf António treffen sich in Lissabon, um über den Prozess gegen einen Serienmörder zu berichten. Vincent flieht vor seiner Liebe Irene, die ihn nicht erhört, und Antonio flieht vor der Aufdringlichkeit derselben Frau. Vincent hat kein Glück bei Frauen, sein Freund Antonio umso mehr. Als dieser die Geschichte seiner großen romantischen und tragischen ersten Liebe erzählt, versucht Vincent, diese aufzuspüren, um seinen Freund zu überraschen. Neben diesen Beziehungsgeschichten gibt es noch andere - der Ich-Erzähler schweift immer wieder ab. Er erzählt im Rückblick Jahre später, wie er sich Notizen für seinen Roman gemacht hat, "um am Leben zu bleiben". Nach den neun im Titel erwähnten Tagen ordnet Le Tellier die Kapitel und erzählt in Rückblenden die Vorgeschichte der Freunde. Neben dem Spiel mit Fiktion und Wirklichkeit und Reflexionen über das Schreiben gelingen dem Autor atmosphärisch wunderschöne, stimmungsvolle Bilder Lissabons und seiner Menschen. Ein melancholischer Roman über das Leben und die Liebe. (Übers.: Jürgen u. Romy Ritte)
Ileana Beckmann
rezensiert für den Borromäusverein.
Neun Tage in Lissabon
Hervé Le Tellier
Dt. Taschenbuch-Verl. (2013)
dtv ; 24968 : dtv-premium
276 S.
kt.