Endstation Malma
Ein Mix aus Roadtrip, verwobenen Geschichten und Geheimnissen kennzeichnet diesen Roman. Der Bahnhof mit seinen ankommenden und abfahrenden Zügen, den in der Zeit gefangenen wartenden Menschen, bildet ein atmosphärisches Symbol des Lebens. Die Kapitelinhalte der Erzählung sind Waggons vergleichbar. In bestechender Kunstprosa formuliert Alex Schulman Fragen an seine Leserschaft, indem er den Minikosmos Familie in all seinen Schattierungen beleuchtet. Themen wie Liebe, Verständnis, Macht und Narben der Erinnerung und Tradierung von Traumata auf die Tochter, genetische Belastung, Dissoziation, Lüge und Verrat tauchen in komplexen Situationen auf. Dieser Roman über neu erworbene, sich in Familien entwickelnde Beziehungen ist ein großartiges Leseerlebnis. Der schwedische Autor gewinnt hoch verdient mit seinem dritten Roman nochmals an weltweiter Popularität als einer der besten zeitgenössischen Erzähler. Der Autor verdient doppelte Anerkennung für die interessanten fiktiven Ereignisse, Charaktere und deren gemeinsame Erlebnisse und seinen fesselnden poetischen Schreibstil. Auch für kleinere Bestände empfohlen.
Gudrun Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Endstation Malma
Alex Schulman ; aus dem Schwedischen von Hanna Granz
dtv (2023)
315 Seiten
fest geb.