Die Spur des Mondbären
Der 12-jährige Tam lebt mit seiner Familie in den nördlichen Bergen von Laos. Doch dann wird Tams Vater bei der Feldarbeit von einer alten Miene getötet. "Der General" verschafft Tam einen Job in der Stadt, damit er seine Familie ernähren kann. So kommt Tam auf die Bärenfarm eines zwielichtigen "Doktors", der Mondbären unter grausigen Bedingungen hält, um ihnen regelmäßig Gallensekret zu entnehmen und es für viel Geld als Allheilmittel zu verkaufen. Mit viel Geschick päppelt Tam ein verwaistes Bärenjunge auf, kann ihn aber nicht vor der Prozedur bewahren, glaubt doch der General, dass die Galle dieses jungen, starken Bären seine schwer kranke Tochter gesund macht. Sie wird Tams Verbündete und verhilft ihm und "seinen" Bären zur Flucht. - Hier das Leben im Einklang mit allen Kreaturen der Schöpfung, dort die laute Stadt, hier Freundschaft, dort Korruption, Betrug, Machtmissbrauch, Tierquälerei. Die Hauptfigur lernt viele grausame, ja böse Aspekte des Lebens kennen, und doch bewahrt er sich seine Werte. Der Autorin ist eine vielschichtige Erzählung gelungen, die Einblick in eine fremde Kultur gewährt, von der Verbundenheit aller Geschöpfe zeugt und den Leserinnen und Lesern viel Stoff zum Nachdenken bietet. - Ein ganz besonderes Buch für hoffentlich viele Leserinnen und Leser!
Astrid Frey
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Spur des Mondbären
Gill Lewis
Dt. Taschenbuch Verl. (2014)
297 S. : Ill.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10