Der Tag, an dem wir Papa umprogrammierten
Herr Schmermann ist beim TÜV angestellt und ein Sicherheitsfanatiker. Unerwartet muss seine Frau verreisen und er zeitgleich ein berufliches Projekt übernehmen. Erst durch ein Missgeschick entdecken seine Zwillinge Jolante und Carlo, dass er sich selbst durch sein elektronisches Ebenbild ersetzt hat. Mit zwei Schaltern am Po. Eher aus Versehen lernt der Computer-Papa Karate und lässt sich auch sonst im Sinne der Kinder programmieren, damit die Geburtstagsparty nicht an Papas Übervorsicht scheitert. Doch dann bringt der falsche Erziehungsberechtigte einen Schulausflug in den Zoo gewaltig durcheinander. - Mit der Idee des Papa-Roboters stellt der Autor die zwei oft sehr unterschiedlichen Seiten von Eltern drastisch gegenüber: Hier die Rolle des auf Sicherheit Bedachten, dort des Elternteils, der die Wünsche nach kindlichen Vergnügungen unterstützt. Das lässt sich in dieser Aufteilung sehr vergnüglich schildern, gewissermaßen mit Schalterumlegen. Denn die Kinder sind nach den Turbulenzen im Zoo skeptisch geworden, was für Folgen die einseitige Ausrichtung mit sich bringt. Selten ist eine "Moral von der Geschicht'" so lustig geschrieben und ansprechend illustriert verpackt worden. Breit zu empfehlen!
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Tag, an dem wir Papa umprogrammierten
Christian Tielmann
Dt. Taschenbuch-Verl. (2017)
dtv junior
122 S. : Ill.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 8