Grau wie Asche
Nach ihrem gefährlichen Intermezzo in München, bei dem sie ein letztes Mal für das BKA ermitteln sollte (s. "Schwarz wie Erde", BP/mp 19/386), ist Carolin Bauer in den Schutz ihrer neuen Identität zurückgekehrt und hat ihren Job als Blumenhändlerin auf dem Zentralfriedhof wieder aufgenommen. Da sie weiß, dass der brutale Karpin-Klan sie nicht länger für tot hält, lebt sie in der ständigen und zermürbenden Furcht, ihre Tarnung könne auffliegen. Als ein Kunde sich merkwürdig verhält und sie fotografieren will, kidnappt sie ihn kurzerhand und hält ihn gefangen. Aber ist er wirklich ein Auftragskiller, oder, wie er verzweifelt beteuert, völlig ahnungslos? Das ist nur eins von mehreren Rätseln, die die Autorin ihrer Protagonistin und den Lesern aufgibt. Carolin scheint Verbrechen förmlich anzuziehen, denn auf ihrem Friedhof werden mehrere Gräber geschändet und mit satanistischen Symbolen beschmiert. Das weckt ihre Neugierde, und sie versucht - gegen alle Vernunft - herauszufinden, wer dahintersteckt und warum. Mit ihren eigenmächtigen Aktionen gerät sie allerdings selbst in den Fokus von Kommissar Tassani. - Der zweite Teil ihrer Vanitas-Serie ist Poznanski deutlich spannender und aktionsreicher gelungen und endlich erfährt man auch, in welcher Beziehung Carolin zur Frankfurter Russenmafia stand. Ein kleiner Cliffhanger macht jetzt schon neugierig darauf, wie es mit Carolin weitergeht. Als Fortsetzung empfohlen, aber durch kurze erklärende Rückblicke auch problemlos ohne Vorkennnisse plausibel.
Susanne Steufmehl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Grau wie Asche
Ursula Poznanski
Knaur (2020)
Vanitas ; [2]
391 Seiten : Karte
kt.