Ich bin ja heut so glücklich
Renate Müller, Journalistentochter aus München, kommt als junge Schauspielerin nach Berlin. Es sind die „Goldenen Zwanziger“, und für das facettenreiche Kulturleben der Hauptstadt ist es eine Zeit des Aufbruchs: der Übergang vom Stumm- zum Tonfilm, die deutliche Präsenz der Kunstszene inmitten einer liberalen Gesellschaft; zugleich aber auch das Erstarken der nationalsozialistischen Bewegung. Obwohl sie so gar nicht dem gängigen Leinwandideal ihrer Zeit entspricht, wird Renate Müller zum Shootingstar des jungen deutschen Tonfilms. Ihr berühmtes Lied „Ich bin ja heut so glücklich“ spiegelt sowohl ihren beruflichen Erfolg als auch ihr Privatleben. Doch bald schon legen sich Schatten auf das junge Glück, denn die Liebe ihres Lebens ist ein jüdischer Bankier, der ins Visier der neuen Machthaber gerät. Spannend und einfühlsam erzählt die Autorin eine bewegende Lebens- und Zeitgeschichte. Sehr zu empfehlen.
Gertrud Plennert
rezensiert für den Borromäusverein.
Ich bin ja heut so glücklich
Charlotte Roth
Droemer (2022)
415 Seiten
fest geb.