Der Traum beginnt

Das Leben in der Uckermark ist am Vorabend des Ersten Weltkriegs recht beschaulich und geordnet. So kann Nina von Veltheim ihre Freiheiten auf dem Gut ihres Vaters in vollen Zügen genießen. Doch mit dem Krieg kommen Schicksalsschläge und Veränderungen. Ihre Familie ermöglicht ihr trotzdem den Traum von einem Leben in Berlin, inmitten von Schauspielern und Theater. Bald stellt sie fest, dass sie als Frau mehr als nur ausgenutzt wird. Sie kämpft für ein selbstbestimmtes Leben als Regisseurin ihrer Varietégruppe „Die Wunderweiber“ mit dem Ziel, im Wintergarten engagiert zu werden. Dabei lässt sie sich von niemandem helfen, schon gar nicht von Anton Wendland, einem gefeierten Schauspieler. Er und sein Freund, der Regisseur Rudi Kante, haben ihr eigenes Päckchen zu tragen - als Kriegsveteranen sind sie „beschädigte Exemplare“. Die beiden überwerfen sich und Rudi wird zum Erzfeind für Nina. Das pralle Leben in Berlin zur Zeit der Hyperinflation Anfang der 1920er Jahre. Es geht um Schauspieler, Schausteller, Theater, Film und Varieté. Die Nöte und der Hunger der Bevölkerung in der Stadt, die Kriegsversehrten, die in prekären Verhältnissen lebenden Künstler, sowie der Zusammenhalt von Schicksalsgemeinschaften und die Tagespolitik - dies alles wird anschaulich geschildert und geben ein stimmiges Bild der Großstadt zur damaligen Zeit wieder. Gerne empfohlen.