Am Abgrund aller Dinge
Der 48-jährige Schriftsteller und Ghostwriter Enrico Vallesi lebt einsam und sehr zurückgezogen in Florenz. Der gewaltsame Tod eines Schulfreundes in Bari, nur eine kleine Zeitungsnotiz, berührt ihn tief. Er beschließt spontan, wie ein Tourist in seine Heimatstadt zu reisen. Es wird eine Reise zurück in seine Jugend, in seine Vergangenheit, zu seiner Familie. Enrico lässt seine Erinnerungen an seine Schulzeit im Gymnasium Revue passieren und sucht die Orte seiner Jugend auf. Er trifft auf das Mädchen, dem er seinen ersten Kuss verdankt, und seine Philosophielehrerin, für die er schwärmte. Und er denkt viel über seine Beziehung zu Salvatore Scarrone nach, der ihn in der Ausübung gezielter körperlicher Gewalt unterrichtete, der später Terrorrist und ein gewöhnlicher Verbrecher wurde. Im Nachdenken über sein Leben, beginnt er ganz vorsichtig seine soziale Isolation zu überwinden. - Ein kluger Roman über Literatur, Philosophie und das Leben, der viel Stoff zum Weiterdenken bietet. Auch für jugendliche Leser empfehlenswert. (Übers.: Verena von Koskull)
Marion Sedelmayer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Am Abgrund aller Dinge
Gianrico Carofiglio
Goldmann (2015)
287 S.
fest geb.