Wer Strafe verdient
Barbara Havers und ihre Chefin Isabelle Ardery sollen überprüfen, ob bei der Untersuchung eines Selbstmords in der Polizeistation von Ludlow alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Ein Diakon, dem Kindesmissbrauch vorgeworfen wird, ist dort gestorben. Anders als ihre Vorgesetzte meint Havers, dass hier etwas faul ist. Auf äußeren Druck durch einen Parlamentsabgeordneten hin wird Havers zusammen mit Thomas Lynley dann doch noch zur weiteren Untersuchung nach Ludlow geschickt. - Wie in den meisten Romanen von Elizabeth George wird auch hier ein psychologisches Phänomen geradezu seziert. Neben der voranschreitenden Alkoholsucht der Vorgesetzten, die die Leser/innen schon über einige Bände begleitet, ist es hier die "Helikoptermutter", sehr eindringlich anhand zweier Beispiele beschrieben. Dass dazu der Krimi-Plot ausgesprochen gut entwickelt wird, versteht sich bei der Autorin von selbst. Heraus kommt dabei ein wie gewohnt gut lesbarer und empfehlenswerter Krimi, der allerdings (auch wie gewohnt ...) durchaus mit 100 Seiten weniger hätte auskommen können. (Übers.: Charlotte Breuer, Norbert Möllemann u. Marion Matheis)
Thomas Oberholthaus
rezensiert für den Borromäusverein.
Wer Strafe verdient
Elizabeth George
Goldmann (2018)
859 S.
fest geb.