Lauter nette Menschen
Drehers sind eine normale Familie: zwei heranwachsende Söhne, ein Haus und gesicherte Lebensverhältnisse. Als die Mutter gegen den Willen der anderen Familienmitglieder einen Flüchtling aus Albanien in ihrem Haus aufnimmt, gerät einiges aus den Fugen. Im Lauf eines Jahres verändert sich die Familie; Walis erzählt davon aus der Perspektive jedes Einzelnen. Der Vater fühlt sich an seiner Arbeitsstelle unwohl und verzieht sich ins Gartenhaus, wo er Gedichte schreibt. Nick, der ältere Sohn, verliebt sich in ein Mädchen, das so gar nicht in das Milieu der Drehers passt. Der jüngere Sohn Josch wird von einem vermeintlichen Freund zum Ladendiebstahl verführt, während die Mutter sich zunächst vorbehaltlos für ihren neuen Mitbewohner einsetzt. Eine unterhaltsame, leichte Lektüre, die aber auf die vielen Schwierigkeiten und Ambivalenzen hinweist, die eine gut gemeinte Entscheidung auslösen kann.
Ruth Titz-Weider
rezensiert für den Borromäusverein.
Lauter nette Menschen
Angelika Waldis
Wunderraum (2021)
253 Seiten
fest geb.