Die Fremde

Vigdis Adelaïs lebt Anfang des 11. Jh. als Tochter wohlhabender normannischer Christen in Rouen. Aus Liebe zu David Todros, dem Sohn des höchsten Rabbis von Narbonne, konvertiert sie zum jüdischen Glauben, heiratet David und heißt nun Hamutal. Die Fremde Erbost über die Flucht, schickt Hamutals Vater dem Paar die Kreuzritter hinterher. Nach ihrem kurzen Familienglück bei Davids Eltern flieht das Paar mit seinen drei Kindern von Ort zu Ort. Dabei verliert Hamutal nicht nur ihren Mann, auch zwei ihrer Kinder werden ihr entrissen. Besessen von dem Wunsch, ihre Kinder wiederzufinden, zieht sie bis nach Kairo, bis sie als gebrochene, entehrte Frau in ihre Heimat zurückkehrt. - Hertmans stützt sich bei seiner Erzählung auf ein hebräisches Manuskript der damaligen Zeit, das von der Flucht einer Vigdis Adelaïs aus Rouen erzählt. Der Autor reist den Stationen von Vigdis' Flucht nach. Immer wieder bricht er den Erzählstrang um Vigdis' Leben auf, indem er von seinen Eindrücken der Schauplätze erzählt, die er in Verbindung mit Vigdis' Wahrnehmung bringt. Dadurch und durch den im Präsens gehaltenen Erzählstil gewinnt der Roman an Realitätsnähe. In Vigdis'/Hamutals Geschichte spiegeln sich zahlreiche Themen der Gegenwart: religiöser Fanatismus, Flucht, die Suche nach Identität. Auch deshalb allen Büchereien empfohlen. (Übers.: Ira Wilhelm)

Die Fremde

Die Fremde

Stefan Hertmans
Hanser Berlin (2017)

303 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 848782
ISBN 978-3-446-25469-5
9783446254695
ca. 23,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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