Lovecraft Country

Im Jahre 1954 fährt der Korea-Veteran Atticus Turner, 22, aus Florida mit einem gebrauchten Cadillac, den er sich von seinem letzten Sold gekauft hat, zurück in seine Heimat Chicago. In den Südstaaten musste er feststellen, dass er als Farbiger Lovecraft Country immer noch demütigend oder gar feindselig behandelt wird. Aber auch bei der Heimreise geht es ihm nicht besser, er wird in einer Werkstatt nicht bedient, als er eine Reifenpanne hat, und bei einer Polizeikontrolle schikaniert. In Chicago sucht Atticus zuerst seinen Onkel George auf, denn mit seinem Vater Montrose hatte er sich wegen seines Gangs zum Militär zerstritten. Doch als Montrose verschwindet, macht sich Atticus wohl oder übel auf die Suche nach ihm. Aus einem Brief, den ihm der Vater hinterlassen hat, geht hervor, dass er im abgelegenen Ardham wegen einer alten Familiengeschichte recherchiert. Mit Onkel George, Herausgeber eines Reiseführers mit Adressen, an denen Farbige bedient werden, und mit Jugendfreundin Letitia macht sich Atticus auf den Weg nach Neuengland. - Matt Ruff ("Fool on the Hill") erzählt in seinem neuesten Roman mit überbordender Phantasie die wahnwitzigen Abenteuer einer schwarzen Familie. Daneben beschäftigt sich der Autor intensiv mit den Rassismusproblemen der USA in den 50er Jahren. Der Mix aus Horror, Geistergeschichte und Groteske ist voller origineller Einfälle und skurriler Figuren, aber eine unsinnige Metaphorik erschwert Lesern, die mit Übersinnlichem nichts anfangen können, den Zugang zu dem Roman. Das Buch wird vor allem Freunde des Autors ansprechen. (Übers.: Anna Leube und Wolf Heinrich Leube)

Günther Freund

Günther Freund

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Lovecraft Country

Lovecraft Country

Matt Ruff
Hanser (2018)

427 S.
fest geb.

MedienNr.: 593467
ISBN 978-3-446-25820-4
9783446258204
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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