Der Gin-Trailer
Stella lebt in New York, hat aber für ihr Leben eigentlich keinen Plan. Als es ihrer Großmutter Lucy immer schlechter geht, kümmert sie sich in den letzten Lebensmonaten bis zu ihrem Tod um sie. Sie erfährt, dass Lucy zwei Töchter hatte, Stellas Mutter Dora und Mathilda, über die aber nicht gesprochen wurde und die in einem Trailerpark in der Wüste von Nevada lebt. Stella fährt dorthin und findet die alkoholkranke Tante. Zusammen machen sich die beiden auf den Weg nach San Francisco, wo Mathildas Sohn Abe lebt, der den Kontakt mit der Mutter jedoch abgebrochen hat. Zunächst scheint es, als ob es Mathilda und Stella gelingt, ihr Leben auf eine bessere Bahn zu bringen. - Die Geschichte, wechselweise aus Stellas und aus Mathildas Blickwinkel erzählt, spart keine negative Lebenssituation aus, in die Frauen geraten können: Alkoholismus, Magersucht, Abtreibung, Vergewaltigung. Erst der Tod von Mathilda bringt Stella eine Art von positiver Bewältigung. Düstere Lektüre!
Ruth Titz-Weider
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Gin-Trailer
Leslie Jamison ; aus dem Englischen von Kirsten Riesselmann
Hanser Berlin (2019)
349 Seiten
fest geb.