Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück
Kai kennt seinen Opa als Held, der sich im Krieg durch besondere Taten hervorgetan hatte. Durch die fortschreitende Demenz drohen diese Erinnerungen allmählich zu verlöschen. Da beschließt Kai, als Großvaters Gedächtnis zusammen mit ihm noch einmal in den Krieg zu ziehen. So gelingt es, verdrängte Erinnerungen auszugraben und dabei die brutalen wahren Geschehnisse zu erleben. Lustige Anekdoten werden durch die grausame Realität ersetzt, wodurch der Autor ein Plädoyer gegen jeglichen Krieg abgibt. An keiner Stelle ist Krieg etwas Ruhmvolles, wozu ihn die Erinnerungen gerne verklären. Diese Reise in die Vergangenheit wird zum Ende lange gepflegter Illusionen und ermöglicht, sich ohne Verbitterung den gegenwärtigen Problemen zu stellen - hier dem Umzug in ein Pflegeheim. Diese sehr einfühlsam erzählte Geschichte kann gerne empfohlen werden.
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück
Zoran Drvenkar
Hanser (2023)
Hanser hey!
158 Seiten
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 11