Manfred

Manfred hat seine Karriere im IT-Bereich versemmelt, lebt von gelegentlichen Jobs, trinkt zu viel und hat keine Freundin. Trotzdem wird das Auswärtige Amt einer fremden Zivilisation auf ihn aufmerksam. Etwas im Umfeld Manfreds droht auf den 'Zutreffenden Manfred Gedanken' zu kommen, der einen Verbindungstunnel zwischen den beiden Zivilisationen öffnet. Also nistet sich der Agent Zorrgh in Manfreds Gehirn ein, um die Ursache des durch die Bedrohung ausgelösten Alarms ausfindig zu machen. Während die Gedanken und Unternehmungen Manfreds manipuliert und begleitet werden, reflektiert Zorrgh frühere Einsätze, bei denen sowohl der Maler Hieronymus Bosch als auch der Philosoph Descartes als Bedrohungen ausgeschaltet wurden. Lehrs Buch ist voller Ironie, verbunden mit einer humorvollen Sprache. Die Geschichte wird konsequent aus der Sicht des außerirdischen Agenten erzählt und schafft somit Distanz zum Erdenleben. Aufgrund seiner philosophisch-historischen Anspielungen und einer komplex konstruierten Handlung, die sich im Kern um die Frage dreht, ob Körper und Geist eine Einheit bilden, verlangt die Geschichte den Leser:innen einiges an Aufmerksamkeit ab.

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Manfred

Manfred

Thomas Lehr
Hanser (2023)

333 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 615450
ISBN 978-3-446-27749-6
9783446277496
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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