Es schmeckt nach mehr
Der Autor ist Priester und Mitbegründer der Aktion "#OutinChurch". Er nutzt die Erzählung über die Emmausjünger, um seine Sichtweise auf die aktuelle Situation der katholischen Kirche in Deutschland zu reflektieren. Anhand der einzelnen Abschnitte (Aufbruch, Unterwegs sein, Leid klagen, beginnende Hoffnung usw.) der biblischen Ostererzählung entwickelt er seine Erfahrungen und Ideen für eine Kirche, die "nach mehr schmeckt". Der Autor sieht als Parallele zum Bibeltext die Christ:innen auf einer Wanderung, deren Erfahrungen noch nicht bekannt sind. Er erzählt seine eigene "Wanderung", Gedanke für Gedanke, Erfahrung für Erfahrung, die die Leser:innen mitnimmt. Es geht um das ganz Persönliche eines zölibatären schwulen Priesterlebens mit allen Fragen und Zweifeln; es geht um kirchenpolitische Fragen, es geht um die nicht veränderbaren Machtstrukturen in der katholischen Kirche; und letztendlich geht es um die Frage der Nähe Gottes in unserem Leben. - Die klare und offene Redeweise ohne Lamento verbunden mit der drängenden Frage, wie Kirche denn völlig anders gehen kann, hilft selber neu zu denken und zu handeln. Allen Beständen dringend empfohlen!
Susanne Körber
rezensiert für den Borromäusverein.
Es schmeckt nach mehr
Bernd Mönkebüscher
Herder (2023)
174 Seiten
fest geb.