Alles zu seiner Zeit

Michail Gorbatschow ist heute noch bekannt für seine Ideen von Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umbau), mit denen er ab 1986 die Demokratisierung der damaligen Sowjetunion anstieß und die letztlich zum Ende des Kalten Krieges und zur Wiedervereinigung Alles zu seiner Zeit Deutschlands führte. In dieser Autobiografie, mit der er nach dem Krebstod seiner Frau Raissa begann, beschreibt er neben seinen politischen Aktivitäten auch die Liebe zu seiner Frau, mit der er fast 50 Jahre verheiratet war, und ihre große Bedeutung für ihn und seine Arbeit. Die politische Karriere Gorbatschows begann in der Jugendorganisation der KPdSU, er beschäftigte sich mit der Landwirtschaft und versuchte schon früh, gegen verkrustete Strukturen anzukämpfen. Manchmal zu detailliert schildert er die Arbeit in den diversen Parteiorganisationen, in denen er im Laufe seines Aufstiegs zum Generalsekretär und schließlich zum Präsidenten der Sowjetunion arbeitete. Er gibt einen tiefen Einblick in die damaligen Machtstrukturen mit all ihren Intrigen und berichtet auch selbstkritisch über die Probleme, mit denen er bei der Durchsetzung seiner neuen Politik zu kämpfen hatte, auch im Ausland. Eingehend berichtet er auch über die Vorgänge, die schließlich zur Auflösung der Sowjetunion führten. Zahlreiche Fotografien sowie ein ausführliches Personenregister ergänzen das Buch, das trotz mancher Längen für alle Bestände geeignet ist.

Julia Massenkeil-Kühn

Julia Massenkeil-Kühn

rezensiert für den Borromäusverein.

Alles zu seiner Zeit

Alles zu seiner Zeit

Michail Gorbatschow
Hoffmann und Campe (2013)

546 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 378341
ISBN 978-3-455-50276-3
9783455502763
ca. 24,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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