Wir werden ewig leben
Der Autor ist ein deutscher Sportjournalist, der insbesondere auch über nicht vereinsbezogene Themen, wie z.B. Fankultur und Fußballtaktik, schreibt. In diesem Buch schaut er ein ganzes Jahr hinter die Kulissen des Neuaufsteigers aus Berlin. Zu Beginn
des Spieljahres war das der meistgenannte Verein, wenn es bei den "Fachleuten" darum ging, die Absteiger am Ende der Saison zu tippen. Dass dies eine Fehleinschätzung war, hat sich bald herausgestellt. Mit diesem Buch geht der Autor neue Wege: Er beschreibt nicht bloß einen geschichtlichen Werdegang mit den fußballerischen Erfolgen und Misserfolgen, er zeigt die Mechanismen innerhalb des Vereins, der Fans und vor allem der Mannschaft auf. Dies wird möglich, weil man ihm überall unbeschränkten Zugang gewährt. So ist er ganz nah an der Mannschaft, nimmt an ihren Besprechungen teil, begleitet die Spieler zu Auswärtsspielen, feiert mit ihnen Siege und erlebt schlimme Niederlagen. Wie kann ein Verein, der mit einem vergleichsweise winzigen Etat arbeiten muss, einen solchen Teamspirit entwickeln? So erleben Leser/-innen einen Verein, wie es ihn im Profifußball kaum noch gibt. Das Buch ist etwas für Leser/-innen, die ein bisschen an die Wurzeln des Fußballgeschehens zurückgehen möchten, ganz egal, ob sie Anhänger der "Eisernen", also des 1. FC Union Berlin, oder einfach auch nur Fußballliebhaber sind.
Gerd Fleder
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Wir werden ewig leben
Christoph Biermann
Kiepenheuer & Witsch (2020)
411 Seiten
kt.