Sieben Versuche zu lieben
In diesem Band sind Maxim Billers bisher verstreut veröffentlichte Familiengeschichten versammelt. Die Geschichten sind durch die Vielfalt der Dinge verbunden, die Familien prägen, nämlich schöne und traurige Erinnerungen, Liebe und Fehlentscheidungen und die Mannigfaltigkeit von verschiedenen Charakteren. Die Hintergründe ähneln sich, die Erzählungen handeln in Deutschland, Israel, Russland oder Osteuropa und sind oft angelehnt an geschichtliche Ereignisse. Zumeist ist es ein Ich-Erzähler, der eintaucht in Kindheitserinnerungen, Familientragödien aufrollt, nach den Biografien der Vorfahren forscht und dort Antworten sucht. Noch eines haben die Familiengeschichten gemeinsam: Sie hüllen mit ihrer getragenen Stimmung den/die Leser/-in ein und vermitteln ein Gefühl der Geborgenheit. Die brillante Erzählkunst des Autors beweist sich wieder einmal in dieser Geschichtensammlung. Sehr lesenswert! - Maxim Billers Roman "Sechs Koffer" stand im Jahr 2018 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises.
Gabriele Berberich
rezensiert für den Borromäusverein.
Sieben Versuche zu lieben
Maxim Biller
Kiepenheuer & Witsch (2020)
356 Seiten
fest geb.