Die Frau, die die Welt zusammenfügte
Marie Hammer wird 1907 in Dänemark in eine vielköpfige Familie geboren und nimmt später, wie auch ihre Schwestern, ein Studium auf. Seit Kindheit ist sie von Tieren fasziniert und mit dem Studium beginnt ihre Forschung an kleinsten Tieren, den Moosmilben. Aus den Daten ihrer vielen Forschungsreisen in alle Kontinente kann sie die Theorie der Kontinentalverschiebung von Alfred Wegener in den 1930er Jahren stützen, denn "ihre" Moosmilben finden sich überall. Der Schwerpunkt dieses Romans liegt allerdings nicht darin, wie und was sie wissenschaftlich herausbekommen hat, sondern wie ihr privates Leben ablief, als Forscherin, Ehefrau und Mutter von vier Kindern, die sich für viele Monate von ihrer Familie trennt und zu Expeditionen aufbricht. Ihr Mann musste ihr vor der Hochzeit versprechen, sich nie zwischen sie und ihre Wissenschaft zu stellen. Mehr Erklärung zu ihrer Forschung und weniger Darstellung im Sinne eines von der heutigen Gesellschaft angestrebten und akzeptierten Rollenbilds wäre besser gewesen, aber trotzdem lesenswert.
Ruth Titz-Weider
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Frau, die die Welt zusammenfügte
Eva Tind ; aus dem Dänischen von Ursel Allenstein
Rowohlt Hundert Augen (2023)
478 Seiten
fest geb.