Lass mich nicht allein mit ihr

Tex Rubinowitz, Bachmann-Preisträger von 2014, Maler, Musiker, Schriftsteller und Schauspieler legt hier einen teils unterhaltsamen und humorvollen, teils anstrengend nervtötenden Roman über einen Autor namens Tex Rubinowitz vor, der mit einer Schreibblockade Lass mich nicht allein mit ihr kämpft. Teilweise tatsächlich autobiografisch spielt der Autor mit Wahrheit und Lüge und führt einen Kollegen namens Abdul ein, der zu einem Stalker von Tex Rubinowitz wird - oder ist es doch Abdul, der diesen Roman schreibt? Der Leser wird ständig in die Irre geführt. Zwischendurch tritt der Autor immer wieder in Kontakt mit seinem Lektor, der ihm vorwirft, nichts zu sagen zu haben. "... das ist ja eigentlich Ihr Konzept, dieses vorsätzliche Abschweifen, offenbar, weil Sie selbst nicht so recht wissen, was Sie eigentlich sagen wollen, als würden Sie Ihren Ideen misstrauen, und am Ende misstrauen Sie sich selbst oder zweifeln sich selbst an." (S. 52) - Diese Kritik des Lektors beschreibt den Roman recht treffend. In einer Zeit, in der die Lüge mehr und mehr hoffähig wird, will der Autor den Lesern/innen mit diesem Roman vielleicht einen Spiegel vorhalten. Für Liebhaber moderner Literatur mit Durchhaltevermögen sicher eine Herausforderung.

Gabriele Güterbock-Rottkord

Gabriele Güterbock-Rottkord

rezensiert für den Borromäusverein.

Lass mich nicht allein mit ihr

Lass mich nicht allein mit ihr

Tex Rubinowitz
Rowohlt (2017)

284 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 588812
ISBN 978-3-498-09355-6
9783498093556
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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