Ein letztes Lied für dich
November 1946: Die Brüder Jack, George und Harry Fox-Talbot kehren nach dem Zweiten Weltkrieg zu ihrem Familienanwesen Hartgrove Hall nach Dorset zurück, das inzwischen verkommen ist und von der einst wohlhabenden Familie nur mit Mühe wieder in Stand gesetzt werden kann. Für Harry - schlicht "Fox" genannt und den jüngsten der drei Brüder - bedeutet dies, sich weniger seiner Leidenschaft, dem Klavierspiel zu widmen zu können, als in der Landwirtschaft tätig werden zu müssen. Fast hätte er sich damit abgefunden, wenn er nicht Silvester 1946 Jacks Freundin, die berühmte Sängerin Edie Rose, getroffen hätte. Seit dieser Begegnung geht ihm die Geliebte seines Bruders nicht mehr aus dem Kopf - und die Musik ebenfalls nicht. Bis sie im Jahr 2000 stirbt. Als gefeierter Komponist möchte er Edie eine letzte Symphonie widmen, doch in seinem Kopf herrscht Stille. Gut, dass sein aufsässiger Enkel ein ähnliches Talent wie sein Großvater besitzt und ihn auf neue Weise musikalisch inspiriert. Eine klangvolle Familiengeschichte rund um die Musik und die Liebe, welche beide nicht leidenschaftlicher sein könnten. Sehr zu empfehlen. (Übers.: Martin Ruben Becker)
Sonja Hochhausen
rezensiert für den Borromäusverein.
Ein letztes Lied für dich
Natasha Solomons
Rowohlt Polaris (2016)
461 S.
kt.