Berg der Legenden

Hat George Leigh Mallory 1924 als erster Mensch den Gipfel des Mount Everest erreicht? Seit 1999seine Leiche geborgen werden konnte, streitet die Fachwelt über diese Frage. Jeffrey Archer legt nun eine Romanbiografie dieses besessenen Bergsteigers vor, in der die bekannten Fakten überaus fesselnd beschrieben werden. George Mallory, geboren 1886, zeigte schon als kleiner Junge den erstaunlichen Zwang, alle Erhebungen, die ihm in die Augen fielen, zu ersteigen. Er wuchs als viertes Kind in einer Pfarrfamilie auf und besuchte erfolgreich eine Privatschule. Als er zum Bewerbungsgespräch in Cambridge zu spät kam und die Tür verschlossen vorfand, überwand er kletternd die Außenmauer. Sein ganzes Streben richtet sich auf die Besteigung der höchsten Berge, er erklomm den Monte Rosa und den Montblanc. Aber auch vom Menschen errichtete Erhebungen waren nicht vor ihm sicher: In Paris schaffte er es fast bis an die Spitze des Eiffelturms, in Venedig beeindruckte er seine große Liebe Ruth Turner durch die Außenbesteigung des Markusturms. Es folgten die Anstellung als Geschichtslehrer, die Hochzeit mit Ruth, der Militärdienst im Ersten Weltkrieg, die Geburt mehrerer Kinder. Aber großes Ziel blieb immer die Erstbesteigung des Mount Everest. Nach einem vergeblichen Versuch im Jahre 1922 brach Mallory 1924 erneut auf, obwohl er sich die Strapazen eigentlich nicht noch einmal zumuten wollte. Seiner Frau versprach er, ihr Foto auf dem Gipfel des Berges abzulegen. Bekleidung und Ausrüstung entsprachen den Möglichkeiten der damaligen Zeit, aus heutiger Sicht waren sie jedoch unzulänglich. Als man 75 Jahre später seine Leiche findet, trägt er kein Foto seiner Frau Ruth bei sich! - Diese spannend geschriebene und informative Lebensdarstellung des George Mallory ist für alle Büchereien anschaffenswert. (Übers.: Maria Poets)