Schön ist die Nacht

Willy und Horst begegnen sich am Ende des Zweiten Weltkriegs und danach immer wieder in der Nachkriegszeit, der Zeit des Wirtschaftswunders. Beide versuchen den Aufstieg nach oben und den Ausstieg aus ihrem Milieu - und beide mühen sich vergeblich. Häusliche Gewalt, kleine Gaunereien, harte Arbeit und viel Alkohol prägen beider Leben. Kaiserslautern und der Fußball (legendärer 7:4-Sieg über den FC Bayern) laufen im Hintergrund der Geschichte immer mit. Willy, der erfolgreichere, der ehrlich ("anständig") bleiben will, muss nach einem Arbeitsunfall als Pförtner arbeiten; Horst kann auf seine Kleinkriminalität nicht verzichten. Gastarbeiterproblematik, Arbeitslosigkeit, Eckkneipenromantik, Alkoholismus, Sorgen kleiner Leute, SPD-Politik bilden den Schwerpunkt des Romans über die 70er Jahre. Christian Baron arbeitet in seinem neuen Roman (zul. "Ein Mann seiner Klasse", BP/mp 20/683) die eigene Familiengeschichte seiner Großväter auf. Ihm gelingt ein tiefer Einblick in die Sozialgeschichte der Bundesrepublik. Ein gelungener Roman mit großem Erkenntnisgewinn - für alle Büchereien sehr zu empfehlen.