Wenn's am schönsten ist

Lukas steht kurz vor dem Abitur und lebt bei seiner Mutter. Seit vielen Jahren schon hat er keinen Kontakt mehr zu seinem Vater. Die Mutter hat kein gutes Wort für ihren Exmann übrig und so hat Lukas bisher kein wirkliches Bedürfnis verspürt, den Wenn's am schönsten ist Vater zu sehen. Jetzt steht der siebzigste Geburtstag der Großmutter väterlicherseits an. Lukas fährt aufgeregt zu den Großeltern, denn er weiß, dort wird er den Vater treffen. Das Wiedersehen geht gründlich in die Hose. Als der Vater, offensichtlich überrumpelt, den Sohn sieht, rennt er fluchtartig davon. Empört fährt Lukas wieder nach Hause und möchte erst mal nichts mehr mit seinem Erzeuger zu tun haben. Ein Brief des Vaters mit einer Erklärung und der Bitte um ein Treffen macht ihn dann aber doch neugierig und so entschließt er sich, dem Vater noch eine Chance zu geben. - Geschickt schildert die Autorin die Geschehnisse kapitelweise wechselnd aus der Sicht der drei Hauptfiguren Mutter, Sohn und Vater. Die inneren Monologe geben Einblicke in den Seelenzustand der jeweiligen Person und zeigen, wie alte Verletzungen und Kindheitserlebnisse dazu führen, dass neue Verletzungen entstehen und Familienkonflikte schwierig zu lösen sind. Am Ende steht eine Annäherung und eine Versöhnung, wenn auch der Ausgang des Romans ein sehr trauriger ist. Lukas Vater leidet an Leukämie und entschließt sich, nicht gegen die Krankheit anzukämpfen, sondern das Ende bewusst und glücklich zu gestalten. Lukas bringt Peter nach Zürich, wo er einen assistierten Suizid begeht. Flüssig geschrieben, spannend zu lesen und sehr berührend.

Christiane Kühr

Christiane Kühr

rezensiert für den Borromäusverein.

Wenn's am schönsten ist

Wenn's am schönsten ist

Astrid Ruppert
Marion von Schröder (2014)

261 S.
kt.

MedienNr.: 577094
ISBN 978-3-547-71196-7
9783547711967
ca. 14,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.