Feuerherz

1937 flieht die 15-jährige Irga von Finnland zu ihrem kommunistischen Geliebten nach Russland. Er verrät sie und sie wird in ein Arbeitslager gesteckt. In Elna findet sie eine treue Freundin, die ihr in vielen bedrohlichen Situationen im mörderischen Feuerherz Lager beisteht. Im Jahr 2015 kommt die Finnin Verna in das Dorf Lawra auf der Suche nach ihrem Vater, den sie aber nur noch tot auffindet. Sie wird von Elna betreut, aber auch gleichzeitig beargwöhnt, als ob es ein Geheimnis gäbe, dass vor Verna gewahrt werden soll. - Die Handlung wird abwechselnd aus der Perspektive der Frauen Irga, Elna und Verna erzählt und verwebt mehrere Themen: die unmenschlichen Bedingungen in einem sowjetischen Arbeitslager, der Naturglaube der Mari, die zu den Wolga-Finnen gehören, Verschwörungstheorien und die Suche nach der eigenen Herkunftsfamilie. Viele drastisch erzählte Liebesszenen - auch unter den Lagerbedingungen - wirken eher abschreckend und die sehr blumige Erzählweise, die den Glauben der Maris darstellt, erschweren das Verständnis der Handlung. Die Einarbeitung von Vladimir Putins Lebensgeschichte gibt dem Buch einen zeitpolitischen Touch. Eine durchaus spannender Roman, aber keine leichter Stoff! Ab mittleren Beständen (Übers.: Angela Plöger)

Ruth Titz-Weider

Ruth Titz-Weider

rezensiert für den Borromäusverein.

Feuerherz

Feuerherz

Katja Kettu
Ullstein (2017)

429 S. : Ill., Kt.
fest geb.

MedienNr.: 849227
ISBN 978-3-550-08147-7
9783550081477
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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