Linkslesestärke oder die Sache mit den Borten und Wuchstaben
Die neunjährige Mira hat eine ausgeprägte Rechtschreibschwäche und es deshalb in der Schule nicht einfach. Nur der Nachbarsjunge Felix, der in die gleiche Klasse geht, hält zu ihr. Die beiden Kinder lieben es, Sprache zu verdrehen und sind Meister
im Erfinden ulkiger und fantasievoller Wortschöpfungen. Als eine neue Schülerin in die Klasse kommt, hofft Mira, in dem netten Mädchen endlich eine Freundin zu finden. Doch das ist gar nicht so einfach, weil die intrigante Klassensprecherin alle anderen Kinder gegen Mira aufhetzt. Die versucht, sich zu wehren und macht bei ihrem verzweifelten Kampf gegen die gemeinen Mobber natürlich auch Fehler. Lange kann sich Mira niemandem anvertrauen. Als ihr ganzes Elend eines Tages doch aus ihr herausbricht, stellt sie erstaunt fest, wie viele Kinder auf ihrer Seite stehen. - Die anrührende und sehr authentische Geschichte rund um die Themen "Anderssein" und "Mobbing" wird Kindern in ähnlichen Situationen Mut machen, an Schwierigkeiten nicht zu verzweifeln und trotz aller Defizite die eigenen Stärken nicht aus dem Auge zu verlieren. Was dieses Buch aus der Masse ähnlicher Geschichten heraushebt, ist die fröhliche Leichtigkeit, mit der die Autorin an das durchaus ernste Thema herangeht. Die witzigen Sprachspielereien und Wortverdreher machen Lust, eigene Wortspiele zu erfinden, und lassen das Lesen nie langweilig werden. Besondere Empfehlung!
Angelika Rockenbach
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Linkslesestärke oder die Sache mit den Borten und Wuchstaben
Anja Janotta
cbj (2015)
235 S. : Ill.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 9