Die letzte Kosmonautin
Stellen Sie sich Folgendes vor: die DDR wäre nicht untergegangen, sondern feiert im Jahr 2029 ihren 80. Jahrestag der Republikgründung mit den üblichen Paraden. In der Raumstation "Völkerfreundschaft" arbeitet die Kosmonautin Mandy Neumann, unterstützt von dem Roboter Bummi, der auf künstlicher Intelligenz basiert und fast menschliche Eigenschaften zeigt. An Bord gibt es eine hochauflösende Multispektralkamera MKF-8, die so gut ist, dass sie auch ins nicht-sozialistische Ausland verkauft wird. Mit ihr kann Mandy ihre Zwillingsmädchen vom Orbit aus sehen. Am Jahrestag kommt es zu einer Panne, weil die Kamera Bilder von einer Gegend in der Lausitz macht, die eigentlich nur einer kleinen Clique in der DDR zugänglich sein sollte. Der Wissenschaftler, der die Kamera entwickelt hat, ist verschwunden. Seine Frau bittet Tobias, ihren früheren Schulkameraden und jetzt Polizist, um Hilfe. Eine fantasievolle Geschichte, die die DDR mit ihren Eigenheiten in die Zukunft extrapoliert.
Ruth Titz-Weider
rezensiert für den Borromäusverein.
Die letzte Kosmonautin
Brandon Q. Morris
Tor (2022)
415 Seiten
kt.