Manifesto

1959 in einem ärmeren Bezirk Südlondons geboren, eines von acht Kindern eines eingewanderten Nigerianers und einer weißen Britin, culture-clash bereits bei den Erziehungsmethoden der Eltern, und einem damals üblichen latenten, z.T. gewalttätigen Manifesto Rassismus ausgesetzt, entwickelt das Kind ein "Kraftfeld aus Selbstschutz, das mich bis heute umgibt". Begeisterung für Sprache, Literatur und das Jugendtheater in der Nachbarschaft legen den Grundstein für Evaristos kreatives Leben. Schon früh selbständig, immer durch unterschiedlichste Jobs selbstfinanziert, studiert sie an der Schauspielschule das Fach "Community Theatre", wird Gründerin und Leiterin des ersten Theatre of Black Women in GB und entdeckt dabei die Zugehörigkeit zur Black Community mit ihren codes und Netzwerken. Künstlerisches und privates sich Ausprobieren im London der 80er und 90er Jahre gehen einher mit Reisen um die Welt, Eintauchen in andere Kulturen, auch der Suche nach den eigenen Wurzeln, den Vorfahren aus ganz unterschiedlichen Ländern, Milieus, Lebenswelten. Immer mehr wird das Schreiben zur Berufung, zunächst als Lyrik, später auch als Prosa. Inzwischen ist Evaristo Professorin für Kreatives Schreiben an der Brunel University London, stellvertretende Vorsitzende der Royal Society of Literature und 2019 für ihren Roman "Mädchen, Frau etc." (BP/mp 21/453) als erste schwarze Schriftstellerin mit dem Booker-Preis ausgezeichnet. Ein dichtes, gehaltvolles Buch, die Autorin reflektiert durchaus auch selbstkritisch und mit einer guten Portion Humor ihr Leben - und macht mit ihrem Manifest Mut, niemals aufzugeben.

Elisabeth Bachthaler

Elisabeth Bachthaler

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Manifesto

Manifesto

Bernardine Evaristo ; aus dem Englischen von Tanja Handels
Tropen Sachbuch (2022)

249, [16] Seiten : Illustrationen (teilweise farbig)
fest geb.

MedienNr.: 609767
ISBN 978-3-608-50015-8
9783608500158
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Li
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