Der Wächter der Winde
Einige erfolgreiche Geschäftsleute geraten nach einer Beerdigung an der kalifornischen Küste in einen wilden Sturm, der sie in die "Welt unter dem Winde" verschlägt. Genauso ergeht es einem Schmugglerpärchen aus den 30-er Jahren und einem jungen Ranger aus dem Wilden Westen. Der Erfinder Ross hat diese Welt mit Hilfe magischer Kräfte erschaffen, nachdem er mit seiner Tochter Mira aus der realen Welt geflohen ist. Die 17-jährige Mira ist begeistert von der Ankunft der Fremden, fühlt sie sich doch schon länger eingesperrt und würde gerne in die reale Welt ausbrechen. Und für Ross scheint sich die Gelegenheit zu ergeben, Rache zu nehmen. Denn unter den Reisenden, die es in seine Welt verschlagen hat, ist seine Frau, die ihn vor Jahren hintergangen hat ... - Oliver Plaschka hat eine malerische kleine Welt erschaffen, in der Mira wie eine Prinzessin aufwächst, Windgeist Ariel seine Finger überall im Spiel hat und Träume und Erinnerungen fast körperlich präsent sind. Der Autor nutzt Motive aus Shakespeares "Der Sturm" für seinen Roman über Rache und Liebe, Schuld, Sühne und Vergebung. Da die Geschichte aus der Perspektive mehrerer Charaktere und in mehreren Erzählsträngen geschrieben ist, kann es dem/der Leser/in anfangs schwer fallen sich einzulesen. Es ist kein Buch für Actionfans, aber für Liebhaber gehobener Fantasy. Das Cover im Retrostil ist auf alle Fälle ein Hingucker.
Nicole Lorrig
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Wächter der Winde
Oliver Plaschka
Klett-Cotta (2019)
Hobbit Presse
365 Seiten : Illustrationen, Karten
fest geb.