Elf Arten, das Eis zu brechen

Hans Christoph Buch führt den Leser auf seinen Reisen durch die ganze Welt und durch verschiedene Zeiten. Angefangen auf dem argentinischen Eisbrecher Almirante Irizar, taucht man mit Buch in den Kosmos Russlands und Tschetscheniens zu Zeiten der Elf Arten, das Eis zu brechen Sowjets ein und erhält dabei die Perspektive eines DDR-Schriftstellers, dem auf den Zahn gefühlt wird und der sich andauernd auf dünnem Eis bewegt. Zwischen Vodka und Cognac erfährt der Autor von dem Zwist zwischen den Russen und den Kaukasen sowie von deren unabhängigen Mafiageschäften, und wird immer tiefer in eine Geschichte hineingezogen, mit der er besser nichts zu tun hätte. Darauf folgt die Geschichte seiner Großeltern und Eltern, sowie der haitianischen Tante Jeanne, eine Geschichte, die verdeutlicht, dass es in jeder Familie eine dunkle Vergangenheit zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs gegeben hat. Dabei geht es um Liebe, um Tod, um Rassismus und harte Bürokraten, aber auch um positive Erinnerungen und den Zusammenhalt von Menschen in schwierigen Situationen. Das letzte Kapitel kehrt zu der Arktis-Expedition des Autors und leidenschaftlichen Reisenden auf dem Eisbrecher zurück, auf der dieser ebenfalls in Grenzsituationen gerät, aber die Schönheit und Vielfältigkeit des Eises und der Natur in der Arktis kennenlernt. - Fragmentarisch und voller Emotion erzählt Buch nicht nur Teile seines Lebens, sondern liefert uns eindrucksvolle Bilder und Gefühle einer Lebensreise, auch in die Vergangenheit. Sehr zu empfehlen.

Clara Braun

Clara Braun

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Elf Arten, das Eis zu brechen

Elf Arten, das Eis zu brechen

Hans Christoph Buch
Frankfurter Verl.-Anst. (2016)

252 S.
fest geb.

MedienNr.: 831449
ISBN 978-3-627-00230-5
9783627002305
ca. 21,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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