Alles ist möglich

Im hohen Alter blickt Tommy auf sein eigenes, nach herben Verlusten dennoch glückliches Leben in einer US-amerikanischen Kleinstadt zurück, erinnert sich jedoch auch an Schicksale, die ihn berührt haben. Etwa an die drei Barton-Geschwister, deren Alles ist möglich Vater seine traumatischen Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg nie überwunden hat und deren Mutter ihre psychischen Probleme ebenfalls an den Kindern ausließ. Auch die Kindheit der Geschwister Nicely war geprägt durch eine schwierige familiäre Situation, während Dottie und ihr Bruder Abel bittere Armut erlebt haben. Viele Jahre später haben die mittlerweile Erwachsenen sehr verschiedene Lebenswege eingeschlagen: Während Lucy Barton als bekannte Autorin in New York arbeitet, hat ihr Bruder Pete das Elternhaus nie verlassen. Dottie und Abel haben auf unterschiedliche Weise ein erfülltes bzw. wohlhabendes Leben erreicht; Patty und Linda Nicelys Entscheidungen hingegen werden unverändert von dem Wunsch nach Abgrenzung von der eigenen Mutter dominiert. - Elizabeth Strouts Roman zeigt ein kunstvolles Geflecht menschlicher Begegnungen, Erinnerungen und Ausblicken, das sowohl tiefsitzenden Schmerz und Ängste als auch Zufriedenheit und Glücks präsentiert und in die titelgebende Erkenntnis "Alles ist möglich" mündet. Sehr zu empfehlen. (Übers.: Sabine Roth)

Marlene Knörr

Marlene Knörr

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Alles ist möglich

Alles ist möglich

Elizabeth Strout
Luchterhand (2018)

249 S.
fest geb.

MedienNr.: 894977
ISBN 978-3-630-87528-6
9783630875286
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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