Die Verwechslung

Frank Theves, ein erfolgreicher TV-Talkmaster, hat soeben seinen ersten Roman veröffentlicht, als er bemerkt, dass ihm in seinem Buch eine gravierende Namensverwechslung passiert ist: Er hat in seinem Roman, bei dem es hauptsächlich um seine Erlebnisse an seiner alten Schule geht, einem Ordensmann eine brutale Gewalttat an einem Kind untergeschoben. Dabei hat er allen real existierenden Figuren fiktive Namen gegeben, bis auf eine einzige Ausnahme: Pater Spelthan. Der war ihm in so schrecklicher Erinnerung, dass er im Roman mit seinem richtigen Namen für seine Taten einstehen sollte. Doch nun wird ihm bewusst, dass er den Falschen an den Pranger gestellt hat. Jetzt droht ihm eine Klage der Nachkommen des inzwischen Verstorbenen. Dann erhält er die nächste Hiobsbotschaft: Aufgrund einer Äußerung in seiner Talkshow wird ihm von einem Homosexuellen-Verband der "Giftige Kaktus" für die schwulenfeindlichste Äußerung des Jahres verliehen. Theves greift das Thema auf und lädt den Sprecher des Homosexuellen-Verbands in seine Sendung ein. Er verstrickt sich immer tiefer in das Homophobie-Thema, und sein bisher so erfolgreiches Leben beginnt Kratzer zu bekommen. - In seinem neuen Roman widmet sich Dietmar Krug ("Mehr Freiheit": BP/mp 14/399) mit unkompliziertem Erzählstil einem höchst aktuellen Thema. Der Autor zeichnet seine Figuren hautnah und versteht es gut, zwischenmenschliche Beziehungen und Konflikte zu enthüllen. Ein überzeugender Roman über Homophobie und Fragen der Zuordnung der Geschlechter, geeignet für Leser psychologisch motivierter Darstellungen in allen Büchereien.