Bad Fucking

Vitus Schallmoser ist tot. Der alte Hoteldiener Bartl hat ihn in seiner Wohnhöhle in einer Blutlache gefunden. Unfall oder Mord? Dieser Frage sollte eigentlich Julius Wellisch nachgehen, der Dorfgendarm von Bad Fucking. Wellisch hätte dann vielleicht Bad Fucking herausgefunden, dass sich an den Wänden der Höhle hinter Schallmosers Wohnbereich prähistorische Höhlenmalereien von unschätzbarem touristischen Wert befinden. Doch er interessiert sich mehr für die Rückkehr der Aale in den benachbarten Höllensee, die er in wenigen Tagen erwartet. Unterdessen macht Bürgermeister Hintersteiner windige Geschäfte, um verzockte Millionen aus der Gemeindekasse zurückzuholen. Sein Sohn Philipp ist im Hotel "Zum Hohen Hirn" mit einer Gruppe junger Cheerleader völlig überfordert - und die jungen Frauen mit der Tatsache, dass Bad Fucking völlig abgeschieden irgendwo in Österreich liegt und weder über eine Internetanbindung noch über ein Mobilfunknetz verfügt. - Der Tod vom Schallmoser ist der Ausgangspunkt einiger verhängnisvoller Ereignisse einschließlich weiterer Todesfälle, die in einem matten Showdown tief in Schallmosers Höhle gipfeln. - Kurt Palm hat eine völlig überdrehte Kriminalsatire geschrieben, die dieses Jahr mit dem renommierten Glauserpreis ausgezeichnet wurde: "Krimislapstick vom Feinsten". Die ersten Seiten lassen sich tatsächlich gut an, doch schon bald hatte ich die Nase voll von den Figuren des Romans, die entweder beschränkt oder notgeil oder beides sind. Nicht ohne Witz, aber in derber Ausdrucksweise breitet der Autor seine eher dünne Story aus, in der menschliche Exkremente für meinen Geschmack etwas zu häufig vorkommen. Alles in allem kann ich die Auszeichnung mit dem Glauserpreis nicht nachvollziehen. Kurz und gut: Eine Anschaffung lohnt sich nicht.

Christoph Holzapfel

Christoph Holzapfel

rezensiert für den Borromäusverein.

Bad Fucking

Bad Fucking

Kurt Palm
Residenz-Verl. (2013)

277 S.
fest geb.

MedienNr.: 396465
ISBN 978-3-7017-1627-2
9783701716272
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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