Wir entern ein Engadinerhaus
Robert und Mathilda Lobinger ziehen mit ihren Eltern in ein 400 Jahre altes Engadinerhaus. Da der Umzug kurz vor den Ferien über die Bühne gehen muss, versprechen sie ihrer Lehrerin, die letzten beiden Schulwochen jeden Tag abwechselnd Bericht zu erstatten - so wird schließlich auch etwas für die Schule getan. Die Briefe von den beiden handeln schließlich von dem Fluch, der auf dem Haus liegt, von den umfangreichen Umbauarbeiten, im Zuge derer sich die Eltern immer mehr in die Haare kriegen und von den Kindern, die die beiden kennenlernen. Während die Eltern am Handwerkermangel und der ablehnenden Haltung der Dorfbewohner schier verzweifeln, finden die Kinder immer wieder neue Puzzleteile, die etwas Licht ins Dunkel der seltsamen Vergangenheit des Hauses und seiner Bewohner bringen. Wer ist C.A., deren Monogramm in der alten Wäsche eingestickt ist? Und was hat es mit den Schmuggelgeschäften von Pankraz Albert, dem Vorbesitzer, auf sich? Auch Frau Fröhlicher, die Lehrerin, mischt noch mit, um die Geheimnisse der Vergangenheit zu enthüllen. - Durch die intelligenten, selbstkritischen und hintersinnigen Briefwechsel liest sich die Geschichte recht amüsant, obschon das Thema des Geheimnisses doch recht traurig ist. Der lustig-ironische Ton der Briefe und Dialoge bildet den humorigen Grundtenor, der die Story sehr flüssig lesbar macht und immer wieder zum Schmunzeln anregt. Sowohl für ältere Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene eine nicht allzu lange Lektüre für zwischendurch, die vom Stil her etwas aus der Reihe fällt. Sehr zu empfehlen!
Sonja Gast
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Wir entern ein Engadinerhaus
Tim Krohn
atlantis (2021)
236 Seiten
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 12